Nutzungsbedingungen
Allgemeine Geschäftsbedingungen für die Nutzung unserer Dienstleistungen
1. Geltungsbereich und Grundlagen
Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) regeln das Vertragsverhältnis zwischen uns als Rechtsberatungsunternehmen und unseren Kunden. Sie gelten für alle von uns erbrachten Leistungen, einschließlich Beratung, Vertretung und sonstiger juristischer Dienstleistungen.
Mit der Inanspruchnahme unserer Dienstleistungen erkennen Sie diese Geschäftsbedingungen als verbindlich an. Abweichende, entgegenstehende oder ergänzende Allgemeine Geschäftsbedingungen des Kunden werden nur wirksam, wenn wir ihrer Geltung ausdrücklich schriftlich zustimmen.
Diese AGB gelten auch für alle zukünftigen Geschäftsbeziehungen, selbst wenn sie nicht nochmals ausdrücklich vereinbart werden. Sollten einzelne Bestimmungen dieser AGB unwirksam sein oder werden, bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon unberührt.
2. Vertragsschluss und Leistungsumfang
Vertragsschluss
Ein Vertrag kommt durch unsere Annahme Ihres Auftrags zustande. Dies kann schriftlich, mündlich oder durch schlüssiges Verhalten (Beginn der Leistungserbringung) erfolgen. Bei komplexeren Mandaten erstellen wir ein schriftliches Angebot mit detaillierter Leistungsbeschreibung.
- Kostenlose Erstberatung zum Kennenlernen und zur Bedarfsermittlung
- Schriftliches Angebot mit transparenter Kostenaufstellung
- Vertragsschluss durch beiderseitige Unterschrift oder Leistungsbeginn
- Möglichkeit zur nachträglichen Anpassung des Leistungsumfangs
Leistungsumfang
Unser Leistungsumfang richtet sich nach der jeweiligen Vereinbarung. Soweit nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart ist, umfassen unsere Leistungen:
- Rechtsberatung in den vereinbarten Angelegenheiten
- Prüfung und Bewertung rechtlicher Sachverhalte
- Erstellung von Rechtsgutachten und Stellungnahmen
- Vertretung vor Gerichten und Behörden (nach gesonderter Vereinbarung)
- Vertragsgestaltung und -verhandlung
Grenzen der Beratung
Unsere Beratung erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für bestimmte Ergebnisse:
- Keine Garantie für den Erfolg von Rechtsstreitigkeiten
- Beratung basiert auf dem zum Zeitpunkt der Beratung geltenden Recht
- Berücksichtigung nur der uns mitgeteilten Tatsachen
- Spezialisierung begrenzt den Beratungsumfang auf unsere Fachgebiete
3. Pflichten und Mitwirkung des Kunden
Eine erfolgreiche Rechtsberatung setzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Anwalt und Mandant voraus. Der Kunde verpflichtet sich daher zur umfassenden Mitwirkung.
Vollständige Information
Der Kunde hat alle für die Beratung relevanten Tatsachen vollständig und wahrheitsgemäß mitzuteilen, auch wenn sie ihm nachteilig erscheinen. Nachträgliche Korrekturen oder Ergänzungen sind unverzüglich mitzuteilen.
Dokumentenbereitstellung
Alle relevanten Unterlagen, Verträge, Korrespondenz und sonstigen Dokumente sind vollständig und zeitnah zur Verfügung zu stellen. Kopien sind zu kennzeichnen, Originale auf Verlangen vorzulegen.
Terminwahrnehmung
Vereinbarte Termine sind einzuhalten. Bei Verhinderung ist rechtzeitige Absage erforderlich. Kurzfristige Absagen (weniger als 24 Stunden vorher) können in Rechnung gestellt werden.
Kommunikation
Der Kunde verpflichtet sich zu zeitnaher Kommunikation und Erreichbarkeit für Rückfragen. Änderungen der Kontaktdaten sind unverzüglich mitzuteilen.
4. Honorar und Zahlungsbedingungen
Honorarvereinbarung
Das Honorar richtet sich nach der Vereinbarung im Einzelfall. Grundlage können sein:
- Zeithonorar nach tatsächlichem Aufwand
- Pauschalhonorar für abgegrenzte Leistungen
- Erfolgshonorar bei entsprechender Vereinbarung
- Gesetzliche Gebühren nach anwendbaren Gebührenordnungen
Leistungsart | Abrechnungsmodell | Sätze | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Erstberatung | Pauschal/Zeithonorar | CHF 0-500 | Oft kostenlos |
Laufende Beratung | Zeithonorar | CHF 180-450/h | Je nach Komplexität |
Vertragsgestaltung | Pauschal/Zeit | CHF 800-5000 | Je nach Umfang |
Prozessvertretung | Gebühren/Zeit | Nach BRAGO/ZPO | Streitwertabhängig |
Zahlungsbedingungen
Fälligkeit: Honorare sind sofort nach Rechnungsstellung ohne Abzug fällig
Zahlungsziel: 30 Tage ab Rechnungsdatum
Verzug: Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von 5% p.a. berechnet
Vorschüsse: Wir können angemessene Vorschüsse verlangen
Aufrechnung: Aufrechnung nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen
5. Verschwiegenheit und Datenschutz
Anwaltliche Verschwiegenheitspflicht
Wir unterliegen der gesetzlichen anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht. Diese umfasst:
- Absolute Verschwiegenheit über alle anvertrauten Informationen
- Schutz vor Aussagepflicht vor Gerichten und Behörden
- Verpflichtung aller Mitarbeiter zur Verschwiegenheit
- Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen
Datenverarbeitung
Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt entsprechend den datenschutzrechtlichen Bestimmungen:
- Verarbeitung nur für die Mandatserfüllung erforderlicher Daten
- Einhaltung der DSGVO und des Schweizer Datenschutzgesetzes
- Sichere Aufbewahrung und Übertragung von Mandantendaten
- Löschung von Daten nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen
Aufbewahrungsfristen
Mandantendokumente: 10 Jahre nach Mandatsbeendigung
Buchhaltungsunterlagen: 10 Jahre gemäß Steuerrecht
Korrespondenz: 6 Jahre ab letztem Schriftverkehr
Digitale Daten: Entsprechend der physischen Dokumente
6. Haftung und Haftungsbeschränkungen
Grundsätze der Haftung
Wir haften für Schäden nach den gesetzlichen Bestimmungen, soweit nachstehend nichts anderes geregelt ist:
- Volle Haftung bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit
- Haftung bei Verletzung wesentlicher Vertragspflichten
- Verschuldensunabhängige Haftung nur in gesetzlich vorgesehenen Fällen
- Berufshaftpflichtversicherung zur Absicherung von Haftungsrisiken
Haftungsbeschränkungen
Bei leichter Fahrlässigkeit ist unsere Haftung beschränkt auf:
- Vorhersehbare, typischerweise eintretende Schäden
- Höchstbetrag entsprechend der Berufshaftpflichtversicherung
- Ausschluss der Haftung für entgangenen Gewinn
- Ausschluss für mittelbare und Folgeschäden (außer bei Körperschäden)
Verjährung
Ansprüche wegen Pflichtverletzungen verjähren in drei Jahren ab Kenntnis des Schadens und der Person des Schädigers, spätestens jedoch in zehn Jahren ab der Pflichtverletzung. Für Beratungsfehler gilt eine Verjährungsfrist von fünf Jahren ab Beendigung der Tätigkeit.
7. Beendigung des Mandatsverhältnisses
Kündigung durch den Mandanten
Der Mandant kann das Mandatsverhältnis jederzeit kündigen:
- Keine Einhaltung einer Kündigungsfrist erforderlich
- Kündigung kann schriftlich oder mündlich erfolgen
- Vergütung für bereits erbrachte Leistungen
- Herausgabe aller Unterlagen
Kündigung durch uns
Wir können das Mandatsverhältnis kündigen bei:
- Wichtigem Grund (Interessenkollision, etc.)
- Zahlungsverzug trotz Mahnung
- Unzumutbarer Belastung des Vertrauensverhältnisses
- Angemessene Kündigungsfrist, außer bei wichtigem Grund
Folgen der Beendigung
Unterlagenherausgabe: Vollständige Herausgabe aller Mandantenunterlagen
Schlussrechnung: Abrechnung aller offenen Positionen
Verschwiegenheit: Fortbestehen der Verschwiegenheitspflicht
Übergangszeit: Angemessene Zeit zur Neuorganisation der Rechtsbetreuung
8. Interessenkonflikte und Nebentätigkeiten
Interessenkonflikte
Zur Vermeidung von Interessenkonflikten gelten folgende Grundsätze:
- Prüfung möglicher Interessenkonflikte vor Mandatsannahme
- Keine Vertretung von Parteien mit gegensätzlichen Interessen
- Offenlegung potentieller Interessenkonflikte
- Mandatsablehnung oder -beendigung bei unauflösbaren Konflikten
Tätigkeitsbeschränkungen
Bestimmte Tätigkeiten sind uns berufsrechtlich untersagt:
- Übernahme von Geschäftsführungsfunktionen bei Mandanten
- Gewährung von Darlehen an Mandanten
- Beteiligung an Unternehmen der Mandanten ohne Offenlegung
- Annahme von Geschenken oder Vorteilen von Mandanten
9. Elektronische Kommunikation
E-Mail-Kommunikation
E-Mail-Kommunikation erfolgt auf eigene Gefahr des Absenders. Wir verwenden nach Möglichkeit verschlüsselte Übertragungswege und empfehlen dies auch unseren Mandanten. Vertrauliche Informationen sollten nur über sichere Kanäle übermittelt werden.
Digitale Signaturen
Wir akzeptieren qualifizierte elektronische Signaturen als Ersatz für eigenhändige Unterschriften, soweit rechtlich zulässig. Einfache E-Mail-Kommunikation ersetzt nicht die Schriftform, wenn diese gesetzlich oder vertraglich vorgeschrieben ist.
Datenübertragung
Für die Übertragung größerer Datenmengen oder besonders sensibler Informationen stellen wir sichere Übertragungswege zur Verfügung. Die Nutzung erfolgt nach gesonderter Vereinbarung und Einweisung.
10. Streitbeilegung und anwendbares Recht
Anwendbares Recht
Auf alle Rechtsbeziehungen zwischen uns und unseren Mandanten findet Schweizer Recht Anwendung unter Ausschluss der Bestimmungen des Internationalen Privatrechts. Für internationale Mandate können ergänzend die Rechtsordnungen der betroffenen Jurisdiktionen relevant werden.
Gerichtsstand
Ausschließlicher Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus dem Mandatsverhältnis ist der Sitz unserer Kanzlei, soweit der Mandant Kaufmann, juristische Person des öffentlichen Rechts oder öffentlich-rechtliches Sondervermögen ist. Im Übrigen gelten die gesetzlichen Gerichtsstände.
Alternative Streitbeilegung
Wir sind grundsätzlich bereit, an alternativen Streitbeilegungsverfahren teilzunehmen:
- Mediation durch neutrale Dritte
- Schiedsverfahren bei entsprechender Vereinbarung
- Schlichtungsverfahren der Anwaltskammer
- Außergerichtliche Streitbeilegung wo möglich und sinnvoll
11. Salvatorische Klausel und Änderungen
Salvatorische Klausel
Sollten einzelne Bestimmungen dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsschluss unwirksam oder undurchführbar werden, so wird dadurch die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll eine angemessene Regelung treten, die, soweit rechtlich möglich, dem am nächsten kommt, was die Vertragsparteien gewollt hätten, wenn sie diesen Punkt bedacht hätten.
Änderungen der AGB
Änderungen dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen bedürfen der Schriftform. Sie werden den Mandanten rechtzeitig mitgeteilt und gelten als genehmigt, wenn nicht binnen einer Frist von vier Wochen schriftlich widersprochen wird.
Bei Widerspruch gegen die Änderung sind beide Parteien berechtigt, das Vertragsverhältnis unter Einhaltung einer angemessenen Frist zu kündigen.
12. Besondere Bestimmungen
Eilverfahren und Notfälle
Bei Eilverfahren und rechtlichen Notfällen können auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten Leistungen erbracht werden. Hierfür können erhöhte Honorarsätze vereinbart werden. Die Beauftragung in Eilfällen kann auch mündlich oder fernmündlich erfolgen.
Mehrere Mandanten
Bei Beauftragung durch mehrere Personen haften diese gesamtschuldnerisch für alle Verbindlichkeiten aus dem Mandatsverhältnis. Jeder Mandant ist berechtigt, Auskünfte zu erhalten und Weisungen zu erteilen, soweit nicht anderweitig vereinbart.
Nachfolge und Übertragung
Das Mandatsverhältnis ist höchstpersönlicher Natur. Eine Übertragung auf andere Anwälte oder Kanzleien erfolgt nur mit Zustimmung des Mandanten. Bei Ausscheiden von Anwälten aus der Kanzlei wird der Mandant über die weitere Betreuung informiert.
Bei Fragen zu diesen Nutzungsbedingungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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